Nur wer trainiert, macht auf Dauer das Rennen

2018-02-22 16:54:52.0

 

Schneller, höher, weiter – das olympische Motto gilt nicht nur für die weltbesten Athleten. Die meisten Dinge im Leben erfordern eine gewisse Anstrengung, um auch dauerhaft Erfolg haben zu können. Das Gute daran ist, dass Disziplin und Ausdauer sich auf die meisten Felder übertragen lassen.

So mancher Sportler hat erfolgreich die Disziplin gewechselt, oder seine Bandbreite erweitert. Dazu gehört zum Beispiel der Juniorenweltmeister im Skispringen von 2006, Primoz Roglic, der 2013 von einem Radteam unter Vertrag genommen wurde. Der gebürtige Allgäuer Ilhan Mansiz, der 2002 im Angriff für die Türkei bei der Fußball-WM in Japan and Südkorea im Einsatz war, wechselte vorübergehend vom Rasen aufs Eis und wurde für mehrere Jahre Eiskunstläufer.

Ohne Siegertreppchen und Medaillen, aber mit Gewinnen ganz anderer Art erregen inzwischen eine Reihe Athleten und Denksportler Aufsehen in eingeweihten Kreisen: nämlich im Pokerspiel. Der in Hamburg geborene Gambier und Wahl-Wiener Ismael Colin Bojang, der einst für Gambia in der U-21 im Tor stand, ist inzwischen eine echte Größe, was den Erfolg mit den Karten betrifft. Im Jahr 2008 kam Bojang bei der European Poker Tour in Dortmund erstmals in die Geldränge. Seitdem sind seine Einnahmen in Live-Turnieren auf stolze 2,5 Millionen US-Dollar gestiegen.

Schachmeister und Pokerstar Ivo Donev soll inzwischen sogar das Karten spielen bevorzugen. Sein erster internationaler Triumph kam im Jahr 2000, nach gründlichem Training am Computer. 85.000 US-Dollar kassierte Donev im legendären Spieler-Mekka Las Vegas. Inzwischen sollen seine Einnahmen auf zwei Millionen Us-Dollar gestiegen sein.

Auch Wimbledon-Legende und Pokerbotschafter Boris Becker setzt mit Begeisterung und Erfolg auf seine Strategie und Kunst im Bluffen. Beachtliche 100.000 US-Dollar an Preisgeld werden ihm inzwischen zugeschrieben.

Schachgroßmeister Josef „Pepi“ Klinger ist seit Mitte der 90er Jahre professioneller Pokerspieler. Sein größter Erfolg bisher: 2010 ging er in Monte Carlo mit einer satten Million Dollar aus dem Saal.

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Max Kruse ist auf dem grünen Rasen und am Spieltisch aktiv. Seit 2014 ist der Werderaner auch in der Pokerwelt bekannt. Muss man Spitzensportler sein, um es am Kartentisch zu etwas zu bringen? Nein, meint zum Beispiel Blogger Aaron Todd, er fügt jedoch hinzu, dass die im Sport erworbenen Eigenschaften hilfreich sind.

Pokern hat eine Menge mit Laufen gemeinsam. Am Anfang sind es kleine Schritte – kurze Läufe, die ersten Testspiele -, aus denen sich dann bessere Leistungen entwickeln.

Üben heißt das Zauberwort und im Rahmen des jeweils Machbaren bleiben. Wer gerade mal seit einer Woche in die Joggingschuhe steigt, ist beim Marathon noch fehl am Platz. Wer im Poker gerade angefangen hat, die ersten Hände zu spielen, ist mit einem Turnier überfordert. Zum Traning gehört auch, die Gegner einschätzen zu lernen – wer welches Tempo vorlegt, wem schnell die Puste ausgeht, wer bevorzugt blufft, und wer auf Nummer sicher geht.

Ausdauer gehört ebenfalls dazu – so manches Kartenturnier erstreckt sich locker über zehn Stunden und ist damit allein schon physisch eine Kraftanstrengung. Nur wer darauf wirklich vorbereitet ist, kann sich so lange konzentrieren und riskiert nicht, allein durch eine kurze Schwächeperiode seinen Einsatz zu verlieren.

Ausruhen und vernünftige Ernährung sind ebenfalls wichtig, für Läufer sowie für Spieler. Neben einem Quäntchen Glück muss sich vor allem auch Können und Kalkül gesellen. Nicht zu unterschätzen sind auch, wie in den meisten Disziplinen, die richtigen Helfer. Wer geeignete Mentoren, Trainer und Trainingspartner findet, kann daraufsetzen, das Beste aus sich herauszuholen.

Quelle: sport-branchenbuch.de

 


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